Die Diamantpressung, aus Teilen der Verstorbenenasche, nimmt ihren Platz in der immer weiter individualisierten Bestattungskultur ein.

Die Schweizer Firma Algordanza, die seit 2004 diese Edelsteine im Kundenauftrag von Angehörigen herstellt, hat ein Verfahren entwickelt, das Diamanten auf technischem Wege aus dem Kohlenstoffanteil der Kremationsasche produziert.

Neu daran ist, dass der Verstorbene gleichsam postmortem einen materiellen Anteil hat an dem glänzenden Artefakt, das an ihn erinnert.

Die Bezeichnung Diamantbestattung ist daher eher als eine Form der Trauerverarbeitung zu sehen, ähnlich wie die eines Erinnerungskristall oder eines “Fingerprint” Schmuckstück und setzt eine Feuerbestattung voraus.

“Diamonds are a girl´s best friends”, hauchte einst Marilyn Monroe – aber welche Rolle Erinnerungsdiamanten heute im Trauerprozess spielen, ist Thema des Buches “der Glanz des Lebens“. Aschediamante und Erinnerungskörper von Dr. Thorsten Benkel, Prof. Dr. Thomas Klie und Matthias Meitzler.

Das Buch basiert auf Interviews mit Personen, die sich dafür entschieden haben, aus der Kremationsasche “ihres Liebsten” ein Schmuckstück zur Erinnerung anfertigen zu lassen.

Diese Transformation sei “nicht nur ein technischer Prozess”, sondern gleiche “einer Verzauberung, wie in einem Märchen”, sagte Autor Dr. Thorsten Benkel bei einer Lesung vor Fachpublikum in Berlin. Und so seinen es auch vor allem Hinterbliebene mit einer besonders engen emotionalen Bindung an den Verstorbenen, die sich für einen Erinnerungsdiamanten entscheiden.