Oder das Gegenteil von gut ist gut gemeint

Vielleicht kennen auch Sie jemanden wie ihn, diesen wundervollen, wenn auch manchmal ertwas harschen Großvater, der immer so unerschütterlich im Sturm der Ereignisse stand. Als dann schließlich doch seine Zeit ihre unnachgiebigen Spuren zu hinterlassen begann, da überdeckte er jedes Abbröckeln des Putzes mit einem mitreißenden Lächeln – und konnte er dieses einmal nicht halten, so wurde er für eine Weile unsichtbar.

Jede Hilfe war überflüssig, es würde schon gehen und er wolle ja sowieso niemanden zur Last fallen.

Auch später nicht. Deshalb war da der Wunsch nach einer anonymen Bestattung. Einfach einen sauberen Schlussstrich ziehen, ohne dass sich die Kinder und Enkel um viel kümmern müssen. Alles andere kostet ja sowieso nur unnütz Geld und wer hat denn schon etwas davon?

Niemanden zur Last fallen – ein gut gemeinter und doch schrecklicher Gedanke

Denn da ist die Tochter, die helfen will – etwas zurückgeben – und sie darf nicht. Da ist dieses versteinerte Lächeln, das Mut machen will, aber das gleichzeitig eine liebevolle Umarmung unmöglich macht. Und da ist diese einsame Rasenfläche, zu weit, um an einer Stelle davor stehen zu bleiben und an alte Zeiten zu denken. Irgendwo hier ist die Erinnerung vergraben – aber wo?

Entscheidungen mit dem Kopf zu treffen, mag im ersten Moment richtig erscheinen – doch oft ist das Herz, das die Konsequezen zu tragen hat. Wenn sich etwas im Nachhinein nicht richtig anfühlt, so verursacht das Schmerzen. Dauerhaft. Und so mach einer würde womöglich dem komplizierten Weg nehmen wollen, damit es das Herz einfacher hat. Vielleicht auch gerade jener Mensch, der hinter unsere Maske blickt. Für den es eine Last ist, nichts tun zu können.

Deswegen ist es so wichtig, dass wir miteinander reden – und dann erst Entscheidungen treffen.Denn auch der letzte Weg gehört zum Leben. Darum sprechen Sie rechtzeitig mit uns zusammen mit ihren Lieben und regeln gemeinsam ihren letzten Weg.