Wenn ein geliebter Mensch stirbt bleiben andere allein!

Auszug eines Zeitungsbeitrag von Fr. Ingrid Booch in ihrer Kolumne in der FreiZeitSchrift, Das Lokaljournal mit Herz!

In unserem Beruf machen wir leider oftmals die Erfahrung, dass nach der Beisetzung eines Verstorbenen für die Angehörigen langsam das Begreifen beginnt. Mehr und mehr wird wahrgenommen nun ohne den lieben Verstorbenen leben zu müssen.

Eine innere und äußere Leere und Einsamkeit stellt sich ein. Überall tauchen Erinnerungen auf die mit Niemandem geteilt werden können. Hinzu kommt oftmals das eigene Zurückziehen, das Vernachlässigen sozialer Kontakte…

Wie verhalten wir uns gegenüber Mitmenschen, die einen lieben Menschen verloren haben? Wird aus der eigenen Unsicherheit ein Treffen vermieden oder können wir auf die Hinterbliebenen zugehen?

In der heutigen Zeit spielt die „Zeit“ eine große Rolle. Haben wir doch alle „so viel um die Ohren“. Schulkinder hetzen von Termin zu Termin, Mütter und Väter ebenso.

Es gibt keine Patentrezept wie man besten auf Trauernden zugeht. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass ein Zuhören, in Arm nehmen, einfach Dasein, den Menschen unendlich viel geben kann.

Sie vielleicht zu einem Spaziergang einladen, ihnen Kuchen bringen… die Zeit, die wir Trauernden geben ist ein echtes Geschenk!

Mein Anliegen: Lassen sie es wieder „menscheln“! Ihre Ingrid Booch

Die Sätze „Zeit heilt alle Wunden“ oder „Sie haben ja noch andere Kinder“ sollten dabei aber unbedingt vermieden werden.

Selbst wenn Sie bei ihrem ersten Versuch ein „Nein“ erhalten, möchte ich Sie ermutigen, es nicht persönlich zu nehmen und nicht gleich aufzugeben.

Die Trauernden darf ich ermutigen auf ihre Mitmenschen zu zugehen. Es gibt verschiedene Trauergruppen, sprechen Sie uns an, wir helfen Ihnen gerne weiter.